"Meinst du wirklich, dass es Menschen gibt, die es interessiert, womit du dich 40 Tage lang aus masochistischen oder was auch immer für welchen Gründen durch die Gegend quälst?"
Ich stand da und fühlte mich, als wäre ich mit 100 Stundenkilometer vollgas gegen die Wand geknallt.
Peng.
Zack.
Paff.
Raus.
Mein nächster Impuls war wie immer zu rennen, loszurennen, weg vor diesem Satz, weg vor dieser möglichen Realität, doch ich blieb stehen, liess für einmal die Frontalkonfrontation mit der harten, erbarmungslosen Wirklichkeit von Heute zu. Es ist die Wahrheit, eine total berechtigte Frage; WEN interessiert das schon?
"Weisst du, ich frage mich nur gerade, um was es beim Fasten überhaupt geht - Geht es nicht viel mehr darum, bewusst für sich auf etwas zu verzichten, ohne die ganze Welt mit seinem damit verbundenen Leiden zu bombadieren und Mitleid oder Anerkennung zu ernten...?"
Amen.
Aufatmen.
Lächeln.
Da war das winzige, feste Stückchen Boden auf dem schwankenden Ozean dieser Frage. Schon seit ich klein bin gibt es solche Tage, da wirbeln die Gedanken nur noch so in meinem Kopf und ich fühle mich, wie auf einem riesigen, endlos drehenden Karussell, welches die neue Höchstgeschwindigkeit ausprobiert. Dann hilft meistens nur eins: schreib dich frei!
Schreiben und damit ein Stückchen fester Boden in dem ganzen zappeligen Durcheinander finden, schreiben und sich gleichzeitig durch den Rettungsring quetschen, schreiben, weil man dabei nicht noch mehr Sturm produzieren kann sondern einfach die Hände über die Tastatur gleiten und ihr Werk vollenden lässt. Aber auch schreiben und damit eine Sprache finden für all die Dinge, die ansonsten unausgesprochen blieben, schreiben und damit anderen eine neue Grammatik der Realität beibringen, schreiben und andere eintauchen lassen.
schreiben oder bloggen,
WEN interessiert das schon?
Ich lächtelte leise und antwortete:WEN interessiert das schon? Gute Frage...berechtigte Frage, realistische Frage - ehrliche Antwort: Ich weiss es nicht aber ich ich kann dir ehrlich sagen, dass mein Selbstexperiment nicht nur aus masochistischen oder anerkennungsheischenden Gründen geschieht. Ich glaube, dass es immer gleiche, konditionierte Gewohnheiten sind, die uns inaktiv machen in dem wir ständig aktiv sind, da alles gleich bleibt. Vielleicht ist Ausgang so eine Gewohnheit, ich weiss es nicht. Auf jeden Fall hoffe ich, dass ich mit meinem Selbstexperiment nicht nur meiner Wahrheit ein Stückchen näher kommen werde...!
schreiben oder bloggen,
für mich macht es keinen Unterschied - für Sie schon.
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