Wenn man mit dem Rauchen aufhört, bekommt man ekligen Schüttelfrost, hässlich pochende Migräne, nervöses Ganz-Körper-Zappeln, schlechte Laune und nervtötende Schnell-Reizbarkeit.
Vielleicht auch nicht,
vielleicht noch viel mehr,
Kotz-Attacken und Würg-Reflexe oder einfach nur das alles durchdringende Verlangen, endlich das wunderschöne Feuerzeug zücken zu können, um den wohltuend nach Tabak riechenden Glimmstängel anzuzünden.
Wenn man aufhört Kaffee zu trinken, bekommt man ekligen Schüttelfrost, hässlich pochende Migräne,
nervöses Ganz-Körper-Zappeln, schlechte Laune und nervtötende Schnell-Reizbarkeit,
ausserdem scheint man anstatt mit den Füssen mit der Nase zu gehen, die überall den verlockenden Duft von Kaffee erhascht - an der Strassenecke bei Tante Monas Lieblingskaffe, im Supermarkt bei der Abteilung mit den golden glänzenden Kaffeepulvertüten oder beim Bahnhof bei der 'take-away Imbissbude', ganz zu schweigen von den Starbucks-Cafés, die einfach wie durch ein Wunder überall zu sein scheinen...
Wenn man aufhört in den Ausgang zu gehen, bekommt man keinen ekligen Schüttelfrost, keine hässlich pochende Migräne auch kein nervöses Ganz-Körper-Zappeln vielleicht ein bisschen schlechte Laune oder nervötende Schnell-Reizbarkeit, vor allem aber wird man heimgesucht von dem "Ich-könnte-Virus", gegen den es sogar in Mamas Arzneischränkchen für dringende und nicht dringende Leiden keine geeignete heilende Tablette oder Creme gibt.
Seit gestern Abend bin ich mit dem "Ich-könnte-Virus" infiziert, der mich wie ein aufgescheuchtes Huhn unsere Holztreppe auf und ab rennen lässt und ständig im Sekundentakt pocht:
Ich könnte mir wieder einmal eine Tasse Honigtee machen und mit den ältesten Kleidern unter die Decke schlüpfen,
poch,
ich könnte durch das samstagabendliche Fernsehprogramm zappen, irgendwo bei einem kitschigen Liebesspielfilm hängen bleiben und mir verstohlen bei der Kussszene eine Tränen aus den Augenwinkeln wischen
poch,
ich könnte mir ein heisses Schaumbad mit tausenden Blubberblasen gönnen,
poch,
ich könnte wie früher mit der Taschenlampe unter der Decke, damit es auch ja niemand bemerkt, ein ganzes Buch von der ersten bis zur letzten Seite durchlesen,
poch,
ich könnte...,
poch,
poch,
POCH.
Doch ich renne schon wieder unsere alte Holztreppe hinauf um einen Blick auf mein Handydisplay zu werfen, mein Herz macht einen nervösen Hüpfer, für einen kurzen Moment bleibt das endlose "ich-könnte" aus, eine neue Nachricht:; drei Wörter, eine Frage, ein blöder Smiley:
"BBC heute Abend??;)"
Ich könnte...!!!
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